Von Pop-up-Stores zu Wohnmessen: Wie Marken Wohntrends erlebbar machen

Der Einzelhandel verändert sich aktuell stark. Immer mehr Menschen suchen beispielsweise online nach Einrichtungsideen. Möbelhersteller und Designer setzen vor diesem Hintergrund immer öfter auf ein besonderes Erlebnis, nämlich in Form von Pop-up-Stores und Wohnmessen.

Diese temporären Showrooms bieten die Möglichkeit, die neuesten Trends hautnah zu erleben – und das jenseits von klassischen Möbelhäusern oder Online-Shops. Doch warum sind diese Konzepte so erfolgreich und was macht sie für die Kunden attraktiv?

Warum Pop-up-Stores und Wohnmessen immer wichtiger werden

Klassische Möbelhäuser stehen zunehmend unter Druck: Viele Käufer informieren sich online und wünschen sich erst einmal Inspiration, bevor sie eine Kaufentscheidung treffen. Gleichzeitig wächst das Bedürfnis nach persönlicher Beratung und dem direkten Erleben von Farben, Materialien und Designs. Genau an diesem Punkt setzen Pop-up-Stores und Wohnmessen an.

Pop-up-Stores eröffnen kurzfristig in ungenutzten Einzelhandelsflächen oder außergewöhnlichen Locations. Wohnmessen, wie zum Beispiel die IMM Cologne, der Salone del Mobile in Mailand oder die Maison & Objet in Paris, bieten ebenfalls eine perfekte Bühne für neue Wohntrends. Die Hersteller präsentieren dort ihre neuesten Designs, sprechen direkt mit ihren Kunden und holen wertvolles Feedback für sich ein.

Was kostet ein temporärer Showroom?

Für Unternehmen, die auf Wohnmessen oder in Pop-up-Stores ausstellen möchten, stellt sich natürlich die Frage: Mit welchen Kosten ist dafür zu rechnen? Die Kosten für einen Messestand hängen stark von mehreren Faktoren ab – darunter die Größe, das Design und der Standort innerhalb der Messehalle.

Laut dem AUMA, dem Ausstellungs- und Messe-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft, betragen die durchschnittlichen Standmieten auf großen Messen zwischen 150 und 250 Euro pro Quadratmeter. Hinzu kommen Ausgaben für den Standbau, Beleuchtung, Transport und Personal. Ein professionell gestalteter Messestand kann daher schnell fünfstellige Summen erreichen.

Ähnlich verhält es sich mit Pop-up-Stores. Hier sind vor allem die Mietkosten, Ausstattung und Marketing zu bedenken. In Großstädten wie Berlin oder München können die Ladenflächen für einen Monat schnell mehrere tausend Euro kosten.

Dennoch lohnt sich diese Investition für viele Marken − denn sie schaffen auf diese Weise eine direkte Verbindung zu ihrer Zielgruppe.

Direktes Erlebnis statt bloßer Online-Präsentation

Ein großer Vorteil von Pop-up-Stores und Wohnmessen besteht darin, dass die Kunden die Möglichkeit haben, die Materialien zu fühlen, die Möbel auszuprobieren und sich vor Ort beraten professionell zu lassen.

Entsprechende Studien zeigen, dass 80 Prozent der Kunden eine höhere Kaufbereitschaft aufweisen, wenn sie ein Produkt zuvor physisch erlebt haben. Das bestätigt auch der Möbelverband BVDM: Gerade in hochpreisigen Segmenten entscheiden sich die Käufer häufig erst nach einem persönlichen Test für ein Produkt.

Besonders innovativ zeigen sich heute interaktive Showrooms. Einige Unternehmen setzen bereits auf Augmented Reality, um ihren Besuchern eine noch intensivere Erfahrung zu bieten. IKEA hat beispielsweise mit der  „Place“-App ein Tool entwickelt, das es ermöglicht, Möbel virtuell in den eigenen vier Wänden zu platzieren. Andere Hersteller arbeiten mit 3D-Konfiguratoren, die Farben, Stoffe und Größen direkt im Pop-up-Store anpassen lassen.

Pop-up-Stores als Sprungbrett für neue Marken

Doch nicht nur große Unternehmen setzen gerne auf temporäre Showrooms – auch kleine und aufstrebende Labels nutzen sie als Plattform, um sich am Markt zu etablieren.

Gerade für nachhaltige Möbelmarken, die in der Regel auf den Direktvertrieb setzen, bieten Pop-up-Stores eine wertvolle Möglichkeit, sich einem breiteren Publikum zu präsentieren.Die niederländische Marke Fritz Hansen, bekannt für ihre zeitlosen skandinavischen Designs, eröffnete 2023 zum Beispiel einen Pop-up-Store in London, um eine neue Kollektion exklusiv vorzustellen. Auch nachhaltige Start-ups wie Woodboom aus Berlin nutzen immer mal wieder temporäre Stores, um ihre handgefertigten Massivholzmöbel einem designaffinen Publikum näherzubringen.

Mehr als nur eine Verkaufsfläche

Unabhängig davon, ob es sich um eine renommierte Wohnmesse oder einen kreativen Pop-up-Store handelt – Marken, die auf diese Konzepte setzen, bieten ihren Kunden weit mehr als nur eine Verkaufsfläche. Sie schaffen Erlebnisse, Inspirationen und eine direkte Verbindung zur Zielgruppe.

Vor dem Hintergrund, dass das Online-Shopping heute immer stärker dominiert, zeigt sich deutlich: Das physische Erleben von Möbeln bleibt unersetzlich. Die Kombination aus digitaler Sichtbarkeit und realem Erlebnis wird daher in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen.